Seit einer kurzen Zeit bin ich dabei den ein oder anderen Online-Flug den ich absolviere auf Twitch zu streamen. Relativ fix störte es mich das man ständig mein Zimmer gesehen hat und auch die Leute die ein und ausgingen.



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Ich selbst benutze den Elgato Green Screen da dieser schnell auf und abbaubar ist und ich es nicht mag so einen grünen oder blauen Lappen von meiner Decke hängen zu haben.

Relativ kurz nachdem ich alles aufgebaut hatte musste ich feststellen das bei etwas Dunkelheit mein Zimmerlicht nicht mehr ausreicht damit meine Streaming-Software Streamlabs OBS den Hintergrund ordentlich raus schneiden kann sodass nur noch mein Körper sichtbar ist.

Im Stream machte sich dieses vor allem dadurch bemerkbar das in meinem Webcam-Bild ein rauschen wahrzunehmen war sowie ein leichtes bis starkes Rieseln. Dies liegt daran dass Streamlabs nicht mehr in der Lage war den Green Screen eineindeutig zu identifizieren.

Die Idee ist eigentlich recht einfach um einen Hintergrund aus einem Video zu entfernen. Man nehme eine sehr prägnante und eindeutige Farbe, z.b. Grün oder Blau, jetzt setzt man in das Bild z.B. einen Schauspieler und lässt diesen seine Sachen machen. In der Nachbearbeitung versucht man jetzt digital das grün der Leinwand zu erkennen und zu entfernen bzw. mit einem Bild zu überladen. Das Problem ist wenn man nicht genug Licht hat dass das Grün leider nicht mehr stark genug ist um den eindeutigen Farbwert zu haben mit dem man versucht diesen zu filtern. Das Ganze nennt man auch Chroma Keying.

Beispiel Chroma Keying

Es werde Licht

Um dem Problem entgegen zu wirken benötigt man Licht. Es gibt verschiedene Varianten um mehr Licht herzustellen aber nicht jede ist wirklich elegant.

Softbox

Die einfachste Variante sind wohl Baustrahler oder Softboxen. Der Nachteil ist das Baustrahler meistens brutal heiss werden oder so viel Licht erzeugen dass das zu bestrahlende Objekt einfach nur noch weiss ist. Softboxen haben den Nachteil dass sie sehr sperrig sind und auch gerne mal warm werden. Mit LEDs hat man da gute Alternativen meistens ändert das aber nichts grundlegend an deren Bauweise.




Elgato Key Light

Elgato Key Light

Eine wirkliche Alternative stellt Elgato zur Verfügung in Form des Elgato Key Light. Die Idee ist es ein Panel mit LEDs zu haben welches auf einem Stab sitzt. Der Stab selbst wird mit einer Tischklemme am Tisch befestigt. Das Licht kann fernkontrolliert werden über WLAN. Ein Integration in Elgato’s Stream Deck ist ebenfalls vorhanden. Rund um eigentlich sehr nett für einen Streamer. Der Nachteil? Der Preis von rund 200 Euro (Stand 04/2019).

Mir ist das schlichtweg zu teuer also überlegte ich mir wie ich eine Alternative selbst zusammen bauen konnte. Diese funktioniert recht gut hat aber sicher den ein oder anderen Nachteil 🙂



DIY Key Light Mark I

Die Überlegungen waren schnell abgeschlossen. Ich wollte eine deutlich günstigere Alternative welche ich an meinem Schreibtisch montieren kann. Das große Problem welches Elgato gelöst hat ist nicht das Licht selbst sondern tatsächlich die Befestigung jenes Panels am Tisch.

Ich überlegte eine Weile und dachte mir dass ein guter Stab ein Einbeinstativ sein könnte. Diese haben den Vorteil das sie Höhenverstellbar sowie normalerweise sehr stabil gebaut sind. Immerhin tragen diese Geräte teils Kiloschwere Kameras.

Das LED Panel wollte ich mit einer ähnlichen Lichtstärke haben, in der Fotografie findet man hier etliches und so wurde ich schnell fündig und griff bei einem Godox LEDP260C zu. Dieses LED Panel hat die selbe Lichtstärke, es hat eine Fernbedingung um die Intensität des Lichts und die Temperatur zu steuern. Zudem kann man das Licht über die Fernbedienung ein und ausschalten. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein Handgriff zur Montage auf Stangen.

Godox LEDP260C

Um das LED Panel aufzustellen entschied ich mich für das Manfrotto Element Einbeinstativ. Dieses bietet zwei wichtige Vorteile. Zum einen hat es ein Schraubgewinde am Ende des Stativs welches im Gegensatz zu den meisten anderen Stativen benutzbar ist. Zum anderen ist es sehr stabil gebaut. Typischerweise haben die meisten Einbeinstative am anderen Ende eine 1/4″ bzw. 3/4″ Zoll Schraube zur Befestigung von Kameras.

Leider hat das Stativ ein M8 Schraubgewinde (warum auch immer) am unteren Ende wodurch die von mir ausgesuchte Tischklammer nicht direkt verwendbar ist. Die Tischklammer hat ein 3/4″ Gewinde. Zum Glück gibt es entsprechende Adapter um dem Problem entgegen zu treten. Leider hat der Handgriff nur eine Aufnahme für eine runde und schmale Stange. Weiter unten beschreibe ich meinen Workaround, im Prinzip habe ich mein LED Panel einfach auf die heraus drehbare 1/4″ Schraube drauf gesteckt.


Zsam Basteln

Zu guter letzt müssen alle Teile zusammen geschraubt und gesetzt werden.

Am Ende des Stativs muss die Bodenschraube entfernt werden und gegen das Adapter Gewinde getauscht werden. Auf das Gewinde wird die Tischklammer geschraubt.

Auf der andere Seite des Stabs wird die rote Schreibe entfernt und das Gewinde soweit heraus gedreht sodass der Handgriff des LED Panels auf die Schraube gesteckt und mit der Schraube des Handgriffs gesichert werden kann. Dies ist zwar etwas schief aber bombenfest.

Sollte man alle Schritte Erfolgreich absolviert haben sollte das Ganze jetzt so aussehen.

Am Ende wird das Ganze auf den Tisch montiert und die Konstruktion ist fertig 🙂

Teile

Im Prinzip benötigt man nur 4 Teile. Diese Tabelle enthält die nötigen Teile, der Preis ist bei Erstellung des Blog-Artikels bei rund 135 Euro +- Versandkosten. Das Einbeinstativ habe ich bei CamForPro.com bestellt, hier ist es aktuell 20 Euro günstiger als bei Amazon.

Teil Preis Shop
Godox LEDPC260 ca. 86 Euro Amazon
Gravity MSTM 1 B Tischklemme ca. 9 Euro Amazon
MANFROTTO ELEMENT EINBEINSTATIV 29,99 / 49,99 Euro CamForPro / Amazon
Reduziergewinde innen 3/8″, außen M8 ca. 5 Euro Amazon

Viel Spaß beim basteln und vielleicht findet ja der ein oder andere noch eine nette Alternative 🙂